Indien: Rundreise – Rajasthan (2016)

Indien – Rundreise durch Rajasthan

Veranstalter: Berge und Meer
Reisezeitraum: 08.11. bis 23.11.2016



Eine Erlebnisreise will ordentlich verdaut sein. Indien hat meine Verdauung – im sprichwörtlichen als auch im eigentlichen Sinne – sehr gefordert. Nicht, weil diese Reise so besonders erlebnisreich war, sondern die Eindrücke von Schmutz, Armut und Pracht mich sehr berührt und irritiert haben. Dafür kann dieses Land mit mehr als 1, 2 Milliarden Einwohner gar nichts, die Ursache liegt bei mir, bei meinem persönlichen, europäisch geprägten, Hintergrund und bei letztlich meiner schlechten Vorbereitung auf die Reise in dieses große asiatische Land.

Als „Incredible India“ wird es apostrophiert. Irgendwie stimmt das auch. Indien lässt niemanden kalt, es polarisiert viel mehr. Die einen sind begeistert von den vielfältigen Eindrücken, die anderen gleichermaßen schockiert.

Die meisten Gäste dürften dennoch zumindest für die Zeitdauer der Reise sehr dankbar dafür gewesen sein, das Glück zu haben, ohne eigenes Zutun auf einem anderen Stückchen Erde leben zu dürfen, weil es das Schicksal einfach gut gemeint hat.

Doch was ist Glück? Letztlich doch ein sehr relativer Begriff, der sich nicht allein am Wohlstand festmachen lässt. Dies wird einem bewusst, wenn man die aus unserer Sicht „objektiv“ ärmliche Bevölkerung Indiens betrachtet und dabei feststellt, dass man hier keineswegs mehr Bitterkeit aus den Gesichtern herauslesen kann als bei uns. Das Gegenteil scheint sogar häufiger der Fall zu sein.

Ursache für dieses „Sich-Abfinden“ mit der eigenen Situation und dem persönlichen Schicksal dürfte das weithin akzeptierte Kastendenken sein. Selbst der Zugang zum Internet und seinen offenen Informationen über unser westliches Leben führt in Indien weder zu einem Prozess der Aufklärung, geschweige denn zu inneren Unruhen in Form einer breiten Revolution von unten.

Dieses Land wird langfristig über die hoffentlich bald verpflichtende Bildung seiner Jugend – Stichwort: Schulpflicht – den eigenen Weg finden. Eine sanfte (R)Evolution von innen heraus betrachte ich als angezeigt. Keinesfalls sollte dabei unser westliches Denken unkritisch als Messlatte für Fortschritt herhalten.

Der Reiseverlauf – unsere Route und die verschiedenen Etappenziele


1. Tag: Anreise (8. November 2016)

Unser Flieger startet gegen 21:30 vom Frankfurter Flughafen. Es handelte sich um eine voll besetzte Boeing mit geschätzt 450 Passagieren. Ich habe immer wieder Anwandlungen von Platzangst in Flugzeugen und gute acht Stunden Flugzeit sind mir eigentlich schon zu lange. Irgendwie bekomme ich die Zeit schon herum. Das Essen ist schließlich genießbar, das Einschlafen fällt mir allerdings schwer.


2. Tag: Delhi (9. November 2016)

Planmäßige Ankunft in Delhi unter Berücksichtigung von 4 1/2 Stunden Zeitverschiebung. Wir haben elektronische Visa, die deutlich günstiger als die klassischen Visa waren. Für die E-Visa-Reisenden gibt es einige Extra-Schalter, deren Personal die Arbeit mit großer Genauigkeit verrichtet. Die Inder haben hier von den Amerikanern gelernt, der Umgang schwankt auch hier zwischen Freundlichkeit und leicht unwirschem Auftreten.

In weiser Voraussicht tauschen wir gleich 50 Euro, was sich als Glücksfall erweisen sollte. Indiens Regierung unter Premier Narendra Modi hat in der Nacht auf Mittwoch viele indische Banknoten entwerten lassen. Plötzlich sind alle 500- und 1.000-Rupienscheine nichts mehr wert und müssen umgetauscht werden.

Im Flughafenterminal herrscht ohnehin schon „dicke“ Luft, irgendwie sieht alles sehr trübe aus. Bald treffen wir auf unsere zunächst 17-köpfige Reisegruppe und den Reiseleiter. Dann geht es vor das Gebäude, wo mich gleich in Hustenreiz packt. Kein Wunder bei dem Smog. Die Luft ist zum Schneiden.

Wir besteigen unseren Kleinbus, nachdem das Gepäck in dem mir spontan zu klein scheinenden Kofferraum verstaut ist. Soviel ist klar: Keinesfalls hätten wir die theoretisch erlaubte Mitnahme von zwei Gepäckstücken mit je 23 kg Gewicht pro Person hier ausreizen können.

Die Stadtrundfahrt führt durch ein regelrecht vernebeltes Delhi und dessen wenige Sehenswürdigkeiten. Jama Masjid, die größte Moschee Indiens, schaue ich mir nicht an, sondern nutze die 45 Minuten, um „meine ersten“ Inder in diesem Bezirk zu beobachten und zu fotografieren. Beim Besuch des  Mahatma-Gandhi -Denkmals erfahren wir über Mitreisende, dass Donald Trump der neue Präsident der USA werden wird. Diese politische Katastrophe zeichnet den Weg vor für eine von mir ähnlich empfundene Rundreise durch das indische Rajasthan.

Auf der Fahrt zum Hotel machen wir einen Zwischenstopp an einem riesigen hinduistischen Tempel, bei dem die Mitnahme jeglicher Wertsachen verboten ist. Super, das fängt ja schon richtig gut an. Ich verzichte und bekomme damit allerdings die Möglichkeit, mich mit unserem indischen Fahrer im beiderseits gebrochenen Englisch zu unterhalten. Auch im Nachhinein einer der schönsten und intensivsten Moment der Reise.

Das Hotel ist soweit okay, das Abendessen sehr reichlich. Der mitgebrachte Becherovka wird als Dessert-Likör von nun an unser ständiger Begleiter bei der Einnahme von indischen Speisen sein.


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3. Tag: Delhi – Mandawa (ca. 270 km) (10. November 2016)

Kurz vor 6:00 stehe ich auf, ab 6:30 gibt es bereits ein üppiges Frühstücksbuffet. Gegen 7:45 starten wir. Etwas weniger Smog scheint heute die Stadt und ihre Bewohner zu plagen, dafür ist der Verkehr umso chaotischer. 270 km wollen wir heute zurücklegen. Eigentlich bei uns keine großartige Wegstrecke, in Indien schon. Zwei größere Pausen machen wir. Beim ersten Stopp können wir die Aufbauarbeiten zu einer größeren Hochzeit betrachten. Zu solchen Anlässen lassen es die wohlhabenderen Inder so richtig krachen.

Um 13:00 nehmen wir ein leichtes Mittagessen ein – Tomatensuppe mit dem typischen indischen Brot und ein Tässchen Masala-Tee. Auch das zunächst aufgrund von Versäumnissen der Deutschen Bahn verloren gegangene Paar aus Hamburg ist mittlerweile zu uns gestoßen. Sie mussten einen späteren Flieger nehmen und wurden per Taxi zu uns gekarrt. Die hitzige Fahrt muss dem Vernehmen nach recht spektakulär gewesen sein.

Das gegen 16:00 erreichte Quartier in Mandawa ist ansehnlich und verfügt zumindest in der Lobby über WLAN.

Wir fahren wenige Minuten später mit von Kamelen gezogenen Kutschen, besser: Pritschenwägen, etwas umeinander und geniessen bei Cola und indischem Rum den Sonnenuntergang. Die besondere Atmosphäre macht meine Schmerzen am Steißbein etwas vergessen.

Das Abendessen ist soweit okay, auch die kleine Kochvorführung.


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4. Tag: Mandawa – Bikaner (ca.190 km) (11. November 2016)

Der Tag beginnt prickelnd – kein warmes Duschwasser vorhanden. Das Frühstück ist so „lalala“. Um 8:30 fahren wir weiter. Unsere Gruppe funktioniert diesbezüglich wirklich sehr gut. Da haben wir bei anderen Reisen durchaus schon negative Erfahrungen gemacht.

Wir erreichen kurze Zeit später ein kleines Städtchen und schauen uns dort ein typisches Havelis der sogenannten Shekhawati-Region an. Es begegnen uns Schmutz, Armut, bettelnde Kinder, aber eben auch welche in Schuluniformen.

Die Weiterfahrt führt zum Teil über autobahnähnliche Streckenabschnitte.

Zwischenstopp bei der einzigen staatlichen Kamelfarm Indiens, allerdings wird hier wenig erklärt.

Gegen 16:00 erreichen wir Bikaner’s Festung, die wir anschließend noch besuchen. Meine Frau und ich haben uns mit deutschem Vollkornbrot und Dosenwurst gestärkt und sind so bereit für eine Führung durch unsere Reiseleitung. Das Junagarh-Fort bietet als großer Rajasthanpalast des 15 . Jahrhunderts auch einige Fotomotive, wenn man auf  Interieur aus  Blattgold,  Kristallglas, chinesischen Tapeten und holländischen Kacheln steht. Das aus unserer Sicht dekadente Leben der Rathore-Maharadschas kann man so erahnen.

Danach geht es mit der Autorikscha, dem sogenannten Tuk-Tuk, zum Quartier. Die Koffer wurden bereits zum Hotel gebracht. Die Fahrt ist ein Erlebnis, empfindet man den wüsten Verkehr so noch unmittelbarer als im Bus.

Unser Zimmer ist unterm Dach,  das Koffer schleppende Hotelpersonal kann einem Leid tun. Unsere Koffer reizen die Obergrenze von 23 kg nahezu aus.

Architektonisch ist diese Bleibe mit großem Innenhof zwar durchaus reizvoll, das Abendessen (und auch das Frühstück) erfüllt die hohen Erwartungen leider keineswegs.


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5. Tag: Bikaner – Manvar Resort (ca.230 km) (12. November 2016)

Nach dem Frühstück geht es mit dem Tuk-Tuk zum Bus. Beim Beladen vor dem Hotel huscht auch schon eine erste größere Ratte zwischen der unsere Gruppe hindurch. Wen wundert dies schon bei dem Schmutz auf der Straße. An den Anblick der heiligen Kühe auch im Innenstadtbereich haben wir uns längst gewöhnt.

Auf den frisch ins Programm aufgenommenen außerplanmäßigen Besuch des Rattentempels verzichte ich liebend gerne. Eine Coca-Cola im Bus ist ja auch nicht zu verachten.

Zurück in Manvar wird die Reisegruppe letztlich genötigt, 500er und 1000er Rupien-Scheine für die Reiseleitung bis zu einem Höchstbetrag von 4.000 Rupien pro Person umzutauschen. Letztlich ist dies für die meisten von uns überhaupt eine erste Möglichkeit, über unsere indische Reiseleitung – wir dürfen ihn „Happy“ (aus der „Krieger-Kaste) nennen –  zu indischer Währung zu gelangen. So gewinnen wir natürlich jede Menge Inder, die stundenlang brav in der Reihe stehen müssen, um ihr Erspartes in neue Scheine zu tauschen zu Freunden.

Danach fahren wir weiter in das Ressort Manvar, das aus vielen Einzelhäusern besteht und wie eine Oase wirkt. Ein Swimming-Pool ist ebenfalls vorhanden. Mit untergehender Sonnen ein Abendspaziergang zu einer typischen Immobilie mit Genuss des bereits bekannten Cola-Rum-Gemisches.

Danach Abendessen im Freien mit musikalischer Untermalung.


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6. Tag: Manvar Desert Camp (13. November 2016)

Wir dürfen ausschlafen und auch etwas relaxen. Dennoch frühstücken wir gegen 8:15, legen uns anschließend etwas an den Pool. Dann geht es mit Jeeps weiter. Wir besuchen einen Schmied und eine sonntägliche Opium-Zeremonie. Ich kann mich zurückhalten, bereitet mir das Essen schon etwas Unbehagen. Die rauchenden Männer haben allerdings sehr ausgeprägte und fotogene Gesichtszüge.

Die Fahrt durch das Gelände ist aufregend, das Mittagessen wird anschließend im Freien eingenommen. Danach soll es auf Kamelen durch die Dünen der Wüste Thar weitergehen. Ich verzichte auf das gut einstündige tierische Erlebnis, habe ich schon genügend körperliche Beschwerden. Andere kämpfen dafür bereits mit kleineren bis größeren Magen- und Darmbeschwerden.

Das Wüstencamp ist sehr komfortabel eingerichtet. Die Zelte sind großzügig, der Nassbereich mit Dusche und Toilette gemauert. Statt Türen gibt es Zeltplanen. Nun ja!

Abendessen mit Blick auf die untergehende Sonne und anschließend ein folkloristische Vorführung im Freien, wie wir sie bereits am Abend zuvor erlebt haben.


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7. Tag: Manvar – Jodhpur – Bhenswara (14. November 2016)

Meine Nacht ist ab 3:15 unruhig. Endlich die erwarteten Magen- und Darmbeschwerden, denen ich mit viel Imodium akut und reduziertem Frühstück erfolgreich den Kampf ansage.

Mit den Jeeps geht es zurück zum Bus, von da aus weiter nach Jodhpur, der blauen Stadt mit Besuch der Festung, dem auf einem Felsen thronenden Mehrangarh-Fort. Später auch weiter zu einer Verkaufsveranstaltung. Ich brauch keine Tagesdecken, Teppiche oder Schals. Einige aus unserer Gruppe können zumindest bei den Kleinartikeln nicht widerstehen.

Den Abend verbringen wir in einer heraus geputzten Hablis in Bhenswara. Auf das Abendessen verzichte ich, nachdem ich etwas gekostet hatte. Ich bin an dem Punkt, an dem ich die indische Küche mit ihren Gewürzen weder riechen noch schmecken möchte. Meine oben beschriebenen Probleme sind auch noch nicht „ausgeräumt“.


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8. Tag: Bhenswara – Ranakpur – Udaipur (15. November 2016)

Die kleine Safari in Jeeps wurde auf den Vormittag verschoben. Sie ist spannend, nicht weil wir jede Menge wilde Tiere sehen, sondern Reifenpannen, die irgendwie vorhersehbar waren, wenn man die Reifenprofile näher betrachtet hat. Außerdem gibt es endlich auch einige landschaftliche Reize am Fuße des Echrana-Gebirges.

Die Mitglieder der Reisegruppe, die im falschen Jeep saßen, fahren mit einem ohnehin schon vollbesetzten Linienbus weiter. Wir hatten mal Glück oder den richtigen Riecher. Unser Jeep hält durch. wir passieren eine indische Beerdigungszeremonie, bei der der eingehüllte Leichnam durch das Dorf getragen wird.

In Ranakpur besuchen wir einen riesigen Jain-Tempel, der architektonisch nicht mein Herz zu erobern vermag. Dafür umso mehr die vielen frei herum laufenden Affen.

Die Weiterfahrt führt uns nach Udaipur.


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9. Tag: Udaipur (16. November 2016)

Diese Stadt war auch Kulisse für den James-Bond-Film „Octopussy“, den ich mir demnächst noch einmal zu Gemüte führen möchte.

Auch hier bei Sonnenschein keine gute Weitsicht. Die Bootsfahrt mit angezogener Rettungsweste auf dem Pichola-See ist ganz nett, der sich anschließende Besuch des Stadtpalastes schon beeindruckend. Dennoch mag ich noch immer keinen so rechten Zugang zur indischen Baukunst finden.

Der Spaziergang zum Uhrenturm nach Passieren des Delhi Gate ist ernüchternd. Schmutz und Verkehr  bestimmen den Straßenzug. Wir ziehen uns auf die Dachterrasse eines Restaurants zurück. Der Ausblick ist hier weitaus reizvoller als der weitere Einblick in das Städtchen.

Gegen 14.45 fahren wir weiter. Schließlich ist wieder in einer Bank „Geldwäsche“ für die Reiseagentur angesagt. Diese Aktion führt allerdings im Bankraum zu lauten Diskussionen, was durchaus verständlich ist, soll unsere Gruppe abermals an Einheimischen vorbei gelotst werden.  Am Schluss klappt es auch noch, wir werden allerdings mit farbiger Chemie an den Fingern markiert. Dieser Stoff, der auch in Wahlzeiten verwendet wird, um mehrfache Stimmabgaben zu vermeiden, löst sich erst nach einigen Tagen von der Haut, beim Fingernagel dauert es länger.

Der anschließende Besuch eines Parks ist aus meiner Sicht verzichtbar, aber stand wohl auf dem Programm. Danach gibt es wieder Cola-Gin. Das hebt sehr wohl die Stimmung vieler Mitreisender, meine nicht so recht.

Ich habe mir nun eine Erkältung mit ordentlichem Husten eingefangen.


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10. Tag: Udaipur – Jaipur (ca. 410 km) (17. November 2016)

Dieser Tag ist ein reiner Reisetag, unterbrochen von der Einkehr in einen abgelegenen Palazzo mit abenteuerlicher Stromversorgung. Das indische Essen kann ich längst nicht mehr frei von Emotionen ertragen.

Um 18:15 kommen wir im Hotel an. Reichhaltiges Abendessen gibt es im geräumigen Kellerraum. Das Hotel mit defekten Aufzügen ist ausgebucht. Super!


11. Tag: Jaipur (18. November 2016)

Keine großartige Busfahrt, sondern nur Transfers zu wirklichen Sehenswürdigkeiten. Für mich der interessanteste Tag der Reise. Auf das morgendliche Yoga-Angebot habe ich allzu gerne verzichtet.

Mit dem Bus geht es vorbei am Palast der Winde, weiter zum Fuße des Fort Amber, wo wir statt auf Elefanten auf Jeeps umsteigen. Eindrucksvolle Architektur und auch schöne Ausblicke erwarten uns. Danach geht es mit den Jeeps zurück zum Bus und anschließend in die Stadt. Der Besuch des marmornen Observatoriums  Jantar Mantar, samt Führung ist herausragend.

Auch der anschließend besuchte und benachbarte Stadtpalast und die Königsresidenz sind sehenswert.

Die Fahrrad-Rikscha-Fahrt ist für uns sicherlich erholsamer als für unseren schmalen und drahtigen Fahrer.

Am Abend erleben wir dann ein traditionelles Aarti, ein hinduistisches Ritual, bei dem die Gläubigen ihren Göttern danken. Und es gibt sehr viele Gottheiten in Indien. 330 Millionen nach Auskunft von „Happy“!!


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12. Tag: Jaipur – Ranthambore (ca .160 km) (19. November 2016)

Unser neues Quartier in Ranthambore erreichen wir zur Mittagszeit.

Ich bin der Auffassung, dass diese zusammen mit Bhenswara die schmutzigsten Orte waren, die wir besuchten.

Die nachmittägliche Safari ist alles andere als gemütlich. Ein jeepartiger LKW fährt uns durch die komplett „versiffte“ Stadt und  anschließend ins Gelände. Tiger bekommen wir nicht zu sehen. Kein Wunder, im Dschungel sind einige dieser Fahrzeuge unterwegs, was immer wieder zu interessanten Rangiermanövern führt. Ich sitze hinten auf der Rückbank, eingekeilt und habe die Lust am Fotografieren längst verloren.

Die sich anschließende ebenso staubige Fahrt zum Hotel löst bei mir Dauerhusten aus. Wie viele Tage muss ich in Indien denn noch durch halten?

Die Dusche im Quartier funktioniert, so dass wir zum Abendessen doch wieder einigermaßen erfrischt sind.


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13. Tag: Ranthambore – Bharatpur – Fatehpur Sikri – Bharatpur (20. November 2016)

Mit dem großen Jeep geht es am frühen Sonntagmorgen zum Bahnhof. Hier liegen einige arme Kreaturen noch auf dem blanken Boden, haben dort geschlafen. Sie sind zwar eingehüllt in Decken, doch auch die Morgenstunden sind noch sehr kühl.

Die schnurgerade Zugfahrt nach Bharatpur verläuft besser als erwartet. Wenn ich die richtige „westliche“ Toilettenvariante gewählt hätte, nicht die indische, wäre ich heute um eine Erfahrung ärmer.

Nach der Ankunft geht es mit unserem Bus weiter nach Fatehpur Sikri, der sandsteinroten Stadt westlich von Agra. Die Baudenkmäler der Stadt stehen als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO. Mein Tipp: Bitte nicht von Indern, die Hilfsbereitschaft beim Fotografieren signalisieren, ansprechen lassen. Man kann ihnen dann nur noch schlecht entkommen.

Danach geht es zurück nach Bharatpur. Am späten Nachmittag wird für beinahe alle eine Fahrradtour durch ein sehr empfehlenswertes Vogelschutzgebiet angeboten.

Ich darf mit dem Reiseleiter auf eine Fahrradrikscha als Transportmittel ausweichen. beim betrachten der Vogelwelt erleben wir, wie man mit der Kombination aus einem hochwertigen Leica-Fernrohr und einem hintergeschalteten handelsüblichen Smartphones eindrucksvolle Bilder schießen kann.

Nach dem Abendessen noch etwas indisches Puppentheater.


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14. Tag: Bharatpur – Agra (ca. 60 km) (21. November 2016)

Der Besuch des Taj Mahal ist sicherlich ein weiterer Höhepunkt der Reise. Nur ein Turm ist noch kunstvoll eingerüstet, so dass einigermaßen vernünftige Fotos gelingen können. Die Dämmerung dürfte allerdings noch interessanter sein. Der frühe Morgen nicht, ist es hier doch meist sehr neblig aufgrund des Smogs.

Das legendäre Grabmal Taj Mahal von 1631 ließ Mogulkaiser Shah Jahan von über 20.000 Arbeitern zur Erinnerung an seine Gemahlin Mumtaz Mahal errichten.

Das Rote Fort Agra besuchen wir am späten Nachmittag. Diese Festungsanlage ist leider weit weniger eindrucksvoll.


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15. Tag: Agra – Delhi (ca. 210 km) (22. November 2016)

Diese Fahrt ist die flotteste von allen und führt über eine mautpflichtige neue Autobahn. Wieder in Delhi angekommen, besuchen wir das Grabmal des Humayun in einer weitläufigen Parkanlage. Die Mädchenschulklasse, die uns auf dem Weg begegnet, ist sehr aufgeschlossen. Vielleicht die Zukunft Indiens?

Anschließend geht es zum Hotel. Ein Radisson mit funktionierendem WLAN.

Ein letztes indisches Abendessen kann sogar ich nochmals richtig geniessen.


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16. Tag: Abreise – Delhi – Frankfurt am Main (23. November 2016)

Der Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland startet um 9:00 am Hotel. Man darf aufgrund des Verkehrs von 1 1/2 Stunden innerörtlicher Fahrzeit ausgehen. Unser Reiseleiter hatte uns bereits gestern Nachmittag in Richtung Heimatort Jaipur verlassen.

Der gebuchte Flieger startet nicht gegen 13:30 Ortszeit. Es kommt zu einer mindestens einstündigen Verspätung, warum auch immer. In Frankfurt kommen wir gegen 18:15 Ortszeit an. Ich könnte vor Glück den Boden sprichwörtlich küssen. Danach geht es per Zug nach Hause, wo uns unser Sohn uns vom Bahnhof abholt.

Endlich wieder daheim.

Die nächsten Tage plagen mich allerdings heftige Husten- und zudem wieder Magen- und Darmprobleme!

Diese Reise wirkt nach.

Gewidmet all denjenigen, die das „Vergnügen“ hatten, diese Reise mit mir zu erleben!


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